Steinpilze & Co warten

Einfach der Nase nach!

Im Herbst locken unsere schönen Wälder rund um Ins zum Pilzesuchen ein. Dem einen oder anderen Spaziergänger begegnet man da in dieser Zeit schon mal mit einem herrlich grossen und schönen Steinpilz in der Hand oder im Korb. Wer weiss wo, findet jeden Herbst immer wieder die leckersten Pilze bei uns im Seeland.

Aus Hundesicht gleicht der Wald, egal zu welcher Jahreszeit, einem grossen Abenteuerspielplatz, in dem verschiedenste Gerüche entdeckt werden wollen. So viel Natur wie hier erleben unsere Hunde an keinem anderen Ort.

Ein herbstlicher Ausflug in den Wald zum Pilzesammeln ist deshalb nicht nur für Frauchen und Herrchen etwas Schönes – Ihr Hund wird Sie mit Freude begleiten.

Worauf Sie dabei zum Wohl Ihres Vierbeiners achten sollten, haben wir hier für Sie zusammen gestellt.

Einige Pilze sind

giftig für den Hund!

Wichtig zu wissen! Einige Pilzarten können bei Hunden wie bei Menschen zu einer Vergiftung führen. Sind Sie deshalb vorsichtig, wenn Sie mit Ihrem Hund im Wald unterwegs sind.

Eine Pilzvergiftung kann aber nicht nur passieren, wenn man mit dem Hund im Wald oder anderswo in der Natur unterwegs ist. Nach einem Regen spriessen gerade im Herbst die Pilze manchmal auch im eigenen Garten nahezu über Nacht aus dem Boden.

Pilze können bei Hunden verschiedene Vergiftungssymptome verursachen. Im schlimmsten Fall kann es bei manchen Sorten sogar innerhalb von Stunden tödlich enden. Speziell anfällig für  Vergiftungen sind dabei die kleinen Hunderassen und Welpen und Junghunde.

Die Symptome einer

Pilzvergiftung beim Hund

Je nach Pilzsorte variieren die Symptome einer Pilzvergiftung beim Hund. Zeigt Ihr Hund eines der aufgeführten Symptome, muss sofort gehandelt werden. Kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt.

Hat ihr Hund einen giftigen oder unbekannten Pilz gefressen, zeigt aber noch keine Vergiftungssymptome, müssen Sie trotzdem sofort zum Tierarzt, um Schlimmeres zu verhindern!

Erbrechen
Durchfall
Bauchschmerzen
Zittern
übermässiger Speichelfluss
Muskelzittern
Herzrasen
plötzliche Schwäche oder Lethargie
Krämpfe
Tipp: Nehmen Sie ein gutes Pilz-Bestimmungsbuch mit auf Ihren Ausflug.

Massnahmen bei einer

Pilzvergiftung beim Hund

Kontaktieren Sie umgehend telefonisch Ihren Tierarzt oder den Notfalltierarzt. Er wird Sie über die zu treffenden Notfallmassnahmen informieren. Befolgen Sie bitte strikte die erhaltenen Anweisungen.

Unsere regionale Notfallnummer lautet :
0900 69 69 69

Wichtig: geben Sie Ihrem Hund ohne tierärztliche Weisung nichts zu essen oder trinken. Notieren Sie sich den Zeitpunkt der fraglichen Pilzmahlzeit und den Zeitpunkt des Auftretens der ersten Symptome.

Wenn möglich stellen Sie Rüstabfälle, Speiseresten oder Erbrochenes sicher für eine Pilzbestimmung durch eine Pilzexpertin oder einen Pilzexperten.

So ist das Pilze sammeln

im Kanton Bern geregelt

Per 1. Juli 2012 wurde das Pilzsammelverbot im Kanton Bern aufgehoben. Sie können daher seit Juli 2012 Pilze ohne zeitliche Beschränkung sammeln.

Die Mengenbeschränkung von 2 kg pro Person und Tag bleibt aber nach wie vor bestehen.

Wenn Sie Pilze zu Erwerbszwecken (Markt, Gaststätten usw.) sammeln, bedarf dies nach wie vor einer Ausnahmebewilligung. Gesuchsformulare dafür können Sie beim LANAT Amt für Landwirtschaft & Natur des Kantons Bern, Naturförderung (ANF), Schwand 14, 3110 Mündigen beziehen. Telefon +41 31 636 14 50

Pilzkontrolleur

in ihrer Nähe finden

Einen letzten guten Tipp haben wir noch für Sie:  Sammeln Sie nur die Ihnen bekannten Pilze. Und lassen Sie Ihre Pilze kontrollieren!

Denn trotz Pilzbestimmungsbuch sind die essbaren Pilze leicht zu verwechseln mit den giftigen Pilzen. Zum Beispiel:

  • Stockschwämmchen mit dem tödlichen Gifthäubling
  • Der Graublättrige Schwefelkopf mit dem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf
  • Steinpilz mit dem grünen Knollenblätterpilz

Wer Pilze findet, die er nicht genau kennt, sollte diese stehen lassen oder sie unbedingt einer Kontrollstelle vorlegen. Wo die Pilzkontrolleure in Ihrer Nähe zu finden sind, können Sie ganz einfach auf dem Online Portal der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane herausfinden unter: www.vapko.ch

Geschrieben von

Anna Geissbühler Philipp

Dr. med. vet. FVH für Kleintiermedizin
Dipl. Verhaltenstierärztin STVV

Anna Geissbühler Philipp ist seit 1991 Diplomierte Tierärztin im Kleintierbereich. Eröffnung der eigenen Praxis 1998. Durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich Kleintiermedizin und laufenden Weiter- und Fortbildungen, vor allem in den Bereichen der Inneren Medizin, verfügt Sie über ein grosses Know-How und Wissen. Dieses gibt Sie aktiv an Ihre Mitarbeiterinnen und Auszubildenden weiter. Zusätzlich hat sich Anna Geissbühler Philipp im Bereich der Verhaltsmedizin weitergebildet und 2006 mit Diplom zur Verhaltenstierärztin abgeschlossen.