Goldener Herbst?

Goldener Herbst!

Die Tage werden kürzer, die Blätter färben sich bunt und die Sonne wärmt tagsüber noch schön. Aber mit Beginn der Dämmerung steigt auch die Feuchtigkeit aus dem Seeland auf. Der Wechsel vom sommerlich warmen und trockenen Wetter zu herbstlich kühlen Temperaturen und öfteren Regenperioden ist für unsere Hunde und Katzen eigentlich kein Problem, wenn Sie einige Punkte beachtet.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen und einen schönen goldenen Herbst zusammen mit Ihrem Verbeiner!

Aufgepasst!

Kastanien & Baumnüsse

Kastanien und Baumnüsse sind typische Herbstboten. Wir Menschen sammeln beide gerne vom Boden auf, erstere zum Basteln und als Dekoration, letztere zum Trocknen und später zum Füllen des „Chlausensacks“. Aber Vorsicht! Kastanien und Baumnüsse können für Hunde gefährlich werden, wenn sie versehentlich beim Spielen als Ganzes verschluckt werden.

Je nach Grösse des Hundes gelangen die runden Fremdkörper aus dem Magen in den Darm, wo sie bereits im Dünndarm oder spätestens bei der Iliocaecalklappe (dem Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm) stecken bleiben können und zu einem Darmverschluss führen.

Kastanien können zudem gewisse Giftstoffe freisetzen, wenn ihre Schale zerbissen wird, und so zu lokalen Schäden an der Darmschleimheut führen und generell Erbrechen und Durchfall auslösen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht mit Kastanien und Nüssen spielt und werfen Sie ihm keine solchen. Beim Sammeln bitte darauf achten, dass der Hund nicht „mitmacht“ und aus Neugierde auch versucht, mit was sich Herrchen und Frauchen da beschäftigen.

Das gilt für Hund und Hundehalter

Sichtbarkeit

ist das A und O

Kümmern Sie sich darum, dass Sie jederzeit gut sichtbar sind in der Dunkelheit. Nach den langen Sommertagen vergessen wir Hundehalter im Herbst oft, wie schnell abends die Dunkelheit hereinbricht und lassen uns so oft beim Hundespaziergang von der Dämmerung überraschen. Ohne entsprechendes Leuchtmaterial, welches uns für Autos und andere Verkehrsteilnehmer erkennbar macht, setzten wir uns und unseren Hund unnötigen Gefahren aus.

Achten Sie als Hundehalter darauf, dass Sie helle reflektierende Kleidung anziehen und eventuell sogar mit einem Blinklicht und Warnweste unterwegs sind.
Für Ihren Hund gilt: Verwenden Sie ein Leuchthalsband, eine reflektierende Leine oder auch eine Leuchtweste / Leuchtschabracke für ihren Vierbeiner.
Nehmen Sie eventuell eine Taschenlampe mit auf Ihren Spaziergang.
Wenn möglich, wählen Sie gut beleuchtete Wege.
Überqueren sie viel befahrene Strassen nur an beleuchteten, gut einsehbaren Stellen.
Herbstzeit ist Jagdzeit

Jagdsaison in Ins und Umgebung

Herbstbeginn bedeutet auch Beginn der Jagdsaison. Die ordentliche Jagdzeit beginnt jeweils am 2. August des laufenden Jahres und endet am 28. Februar des darauf folgenden Jahres. Alle Angaben, wann im Kanton Bern welche Tiere bejagt werden dürfen, finden Sie auf der offiziellen Übersicht des LANAT Amt für Landwirtschaft und Natur.

Jagdzeiten im Kanton Bern

Bitte achten Sie darauf, dass Sie sich zu den veröffentlichten Jagdzeiten in Wald und Feld gut erkennbar kleiden, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind.

Bitte denken Sie daran: Jeder Hund ist ein potentieller Jäger- es gibt immer ein erstes Mal. Hunde nehmen Wildtiere eher wahr als wir Menschen und können ihnen nachjagen oder ihrer Spur folgen, wenn sich Ihnen eine Gelegenheit bietet. Ein flüchtendes Wildtier stellt für die meisten Hunde einen starken Reiz dar und die Motivation, dem Tier oder dessen Spur zu folgen, ist viel höher  als auf dem wohlbekannten Spazierweg zu bleiben (- dem kann man ja später immer noch entlangschlendern).

Unsere Empfehlung: Schützen Sie deshalb Ihren Hund und verwenden Sie bei schlechtem Rückruf oder in unübersichtlichem Gelände eine Schleppleine. Sie haben so Ihren Vierbeiner unter Kontrolle und setzten ihn nicht unnötiger Gefahr aus.

Das funktioniert auch in der Dämmerung

Viel Spass

mit Leuchtspielsachen

Ballspiele im Dunkeln haben ihren eigenen Charme – aber wie findet man den Ball wieder, wenn ihn der Hund nicht aufgespürt hat? Dafür gibt es die fluoreszierenden Spielzeuge. Das heißt: Wenn das Spielzeug am Licht  „aufgeladen“ wurde, leuchtet es anschliessend im Dunklen und kann so jederzeit problemlos wieder gefunden werden.

So geht kein Ball mehr im Dunkeln verloren! Ein toller Spaß für die dunkle Jahreszeit oder abendliche Spiele im Spätsommer. Fragen Sie unser Team am Empfang nach diesen Spielsachen. Wir können Ihnen eine Auswahl an Leuchtspielzeug anbieten, ganz auf Ihren Hund abgestimmt.

Fellwechsel

So unterstützen Sie Ihren Hund dabei

Tägliches Bürsten und kämmen

Bürsten oder kämmen Sie Ihren Hund regelmässig; während des Fellwechsels sogar täglich. Damit entfernen Sie das lose Haar aus dem Fell Ihres Hundes und verhindern bei langhaarigen Rassen die Bildung von Haarknoten (Trichome).

Shamponieren oder Baden

Bei Matschwetter duschen Sie ihren Hund je nach Bedarf ab. Verwenden Sie dazu möglichst nur klares, lauwarmes Wasser.

Um in Ablösung befindliche Haare zu entfernen, hilft es zudem, den Hund während des Fellwechsels 1-2 Mal komplett zu waschen/schamponieren. Die Haare lassen sich so oft leichter aus dem Fell entfernen. Verwenden Sie dazu aber nur ein rückfettendes Shampoo, um ein Austrocknen der Haut zu verhindern.

Trockenreiben oder Föhnen

Nach einem Spaziergang sollte das feuchte oder nasse Fell Ihres Hundes mit Hilfe eines saugfähigen Tuches trocken gerieben werden.

Auch nach dem Shampoonieren oder Baden sollte das Fell Ihres Hundes immer gut getrocknet werden. Sei es mit einem weichen saugfähigen Tuch oder mittels eines Föhnes, sofern der Hund daran gewöhnt ist (bitte nicht heiss föhnen).

Wichtig zu wissen! Auf zu häufiges Shampoonieren sollte verzichtet werden, um die körpereigene Fettschicht der Haut, die den Hund vor Kälte und Nässe schützt, nicht zu zerstören.

Gelenkbeschwerden

sind Spielverderber

Wenn sich die ersten Herbstnebel über das Seeland senken, würde der eine oder andere Hund sich am Liebsten fest in sein Kissen kuscheln und in der geheizten Stube darauf warten, dass die wärmende Sonne durch den Nebel bricht und seine steifen arthrotischen Gelenke aufwärmt.

Die Symptomen von Arthrose können sich bei nasskaltem Wetter verschlimmern. Betroffene Hunde zeigen dann oft einen steifen Gang und bewegen sich anfangs ungern.

Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Gelenke. Sie kann alle Gelenke betreffen und geht mit der Zerstörung des Gelenksknorpels einher, was zu zunehmenden Gelenksschmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Im fortgeschrittenen Stadium kann dies zu Mobilitätsverlust und einer eingeschränkten Lebensqualität führen. Nasskalte Witterung und Zugluft können die Beschwerden verschlimmern.

Meistens setzen die Symptome schleichend ein: oft zeigen betroffene Hunde und Katzen einen etwas steiferen Gang nach dem Aufstehen und /oder eine leichte Anlauflahmheit, welche nach kurzer Zeit wieder verschwindet, sobald die Gelenke „aufgewärmt“ sind.

Achten Sie deshalb darauf, ob sich das Verhalten Ihres Tieres bei nasskalten Tagen plötzlich verändert. Sollten Sie entsprechende Beobachtungen machen, melden Sie sich bitte bei uns und vereinbaren Sie einen Termin, damit wir gemeinsam weitere Abklärungen tätigen und einen entsprechenden Gesundheitsplan für Ihren Hund oder Ihre Katze ausarbeiten können. Frühzeitig erkannt, können wir viel tun für Ihren Hund und Ihre Katze!

Hier fünf wertvolle Tipps, was Sie grundsätzlich für die Gesundheit Ihres von Arthrose betroffenen Vierbeiners tun können:

Machen Sie kürzere Spaziergänge, dafür mehrmals täglich (4x 20 min. statt 1x 1h)
Halten Sie die Rückenpartie Ihres Hundes warm (mittels Schabracke / Hundedecke)
Lassen Sie Ihren Hund anschliessend an einen Spaziergang nicht im kalten Auto warten
Schützen Sie den Schlafplatz in der Wohnung vor Zugluft, legen Sie eventuell eine zusätzliche Decken ins Hundebett
Starten Sie gegebenenfalls eine Schmerztherapie. Besprechen Sie mit uns, ihrem Tierarzt, was die beste multimodale Schmerztherapie für Ihren Hund oder Ihre Katze ist.
Was ist eine multimodale Schmerztherapie?

In der Schmerztherapie für Hunde und Katzen streben wir in der Kleintierpraxis im Moos wenn möglich eine multimodale Schmerztherapie in Absprache mit dem Besitzer an. Das heisst, mit dem Einsatz von bekannten Schmerztherapien wollen wir einen möglichst grossen Therapieerfolg für das Tier generieren und dabei die potentiell möglichen Medikamenten-Nebenwirkungen möglichst gering halten.

Dabei beachten wir speziell folgende Punkte: entzündungshemmende Komponenten, Knorpelschutz, Bewegungsmanagement und Gewichtsmanagement durch den Besitzer, Hydrotherapie, Physiotherapie, Chiropraktik / Osteopathie, Akupunktur. Die letztgenannten manuellen Therapien werden in unserer Praxis von konsiliarisch tätigen Spezialistinnen angeboten.

Wir beraten Sie gerne und helfen Ihrem Tier und Ihnen!

Geschrieben von

Anna Geissbühler Philipp

Dr. med. vet. FVH für Kleintiermedizin
Dipl. Verhaltenstierärztin STVV

Anna Geissbühler Philipp ist seit 1991 Diplomierte Tierärztin im Kleintierbereich. Eröffnung der eigenen Praxis 1998. Durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich Kleintiermedizin und laufenden Weiter- und Fortbildungen, vor allem in den Bereichen der Inneren Medizin, verfügt Sie über ein grosses Know-How und Wissen. Dieses gibt Sie aktiv an Ihre Mitarbeiterinnen und Auszubildenden weiter. Zusätzlich hat sich Anna Geissbühler Philipp im Bereich der Verhaltsmedizin weitergebildet und 2006 mit Diplom zur Verhaltenstierärztin abgeschlossen.